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Ludwig-Maximilians-Universität München

Institution

Studenten der Münchner Universitäten entwickeln in nur vier Tagen eine intelligente Steckdose


02. Juni 2010, 14:08
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

München, 02. Juni 2010 - „Die Steckdose der Zukunft“ - unter diesem Motto entwickelten Studenten des Center for Digital Technology and Management (CDTM), einer Gemeinschaftsinstitution der beiden Münchener Universitäten, in nur vier Tagen eine neuartige Smart-Metering-Lösung. Der intelligente Stecker „ALVA“ wird zwischen Steckdose und Endgerät geschaltet. Er erkennt angeschlossene Endgeräte, misst deren Stromverbrauch und ermöglicht das Ein- und Ausschalten der Geräte per Internetverbindung.

Die Lösung der Studenten ermöglicht es dem Nutzer, graphische Auswertungen des Energieverbrauchs seiner Geräte auf einer Internetseite einzusehen und diese mit dem Profil anderer Nutzer zu vergleichen. So kann auf einfachem Wege ein Überblick über den eigenen Energieverbrauch gewonnen und das eigene Nutzungsmuster nach ökologischen und finanziellen Kriterien bewertet werden. Darüber hinaus kann ein entsprechendes System persönliche Nutzungsmuster auswerten und darauf basierend Vorschläge zum Wechsel zu einem geeigneteren Stromtarif oder zum Austausch eines Endgeräts, das besonders viel Strom verbraucht, unterbreiten.

Zusätzlich haben Anwender der Lösung die Möglichkeit, Endgeräte in der eigenen Wohnung von einem beliebigen Ort aus bequem über das Internet, beispielsweise von einem Laptop oder Mobiltelefon aus, zu überwachen. Darüber hinaus lassen sich die Geräte auch über eine Ein- und Ausschaltfunktion über das Internet steuern. So kann etwa von unterwegs aus kontrolliert werden, ob ein Gerät versehentlich nicht ausgeschaltet wurde, um gegebenenfalls die Stromversorgung von unterwegs zu unterbrechen.

Neben ökologischen und finanziellen Aspekten deckt ALVA somit auch sicherheitsrelevante Anwendungsfälle ab. „Das breite Spektrum der Funktionen, die ALVA in einer einzigen Lösung vereint, trifft genau den Nerv der Zeit“, so Prof. Jörg Eberspächer, Ordinarius für Kommunikationsnetzwerke an der Technischen Universität München und wissenschaftlicher Direktor des CDTM. „Transparenz im Energieverbrauch ist ein dringenderes Bedürfnis als je zuvor. Nicht nur steigende Energiepreise, sondern auch ein bewussterer Lebensstil, sowie die wachsende Besorgnis um das Klima und die Natur wecken in den Verbrauchern ein Bedürfnis nach Übersichtlichkeit und intuitiven Handlungsoptionen“, erklärt einer der betreuenden Dozenten am CDTM, Andreas Schmid. „Die Verbindung von Convenience- und Sicherheitsaspekten ist eine sinnvolle und zeitgerechte Kombination einzelner Funktionen.“

ALVA könnte in naher Zukunft über einen eigenen Online-Shop sowie im Elektrohandel erhältlich sein. Die beteiligten Studenten arbeiten momentan an weiteren Produktfunktionen. „Neben den aktuell realisierten Basisfunktionen wollen wir noch eine Vielzahl weiterer Features realisieren“, so eine an der Produktplanung arbeitende LMU-Studentin. So sollen dem Nutzer in Zukunft konkrete Handlungsoptionen vorgeschlagen werden, um seine Energienutzung nach ökologischen und finanziellen Gesichtspunkten zu optimieren.

Der intelligente Stecker wurde von Studenten des CDTM im Rahmen eines Kurses namens „CenterVenture“ entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Lehrveranstaltung, in der jedes Semester ein ca. 15-köpfiges interdisziplinäres Team innerhalb kurzer Zeit Prototypen zukunftsweisender Lösungen sowie zugehörige Geschäftsmodelle entwickelt und realisiert. Die Ergebnisse können dann als Startpunkt für Ausgründungen im Rahmen eines Start-ups zur tatsächlichen Umsetzung der entwickelten Geschäftsideen im Markt dienen. Entsprechende Ergebnisse aus vorangegangenen „CenterVenture“-Kursen wurden bereits von renommierten Partnern wie der Deutschen Telekom AG oder der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck aufgegriffen und weiterentwickelt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei
Isabel Dörfler
Barer Str. 21
80333 München,
T. +49 89 289 28164
@email

Über das CDTM
Das Center for Digital Technology and Management (CDTM) ist ein Joint Venture der beiden Münchner Universitäten Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Technische Universität München (TUM). In der Lehre bietet das CDTM seinen Studenten den seit 1998 etablierten Elitestudiengang „Technology Management“. Der Fokus dieses englischsprachigen Studiengangs liegt auf dem interdisziplinären Austausch zwischen Studenten wirtschaftlicher und technischer Fachrichtungen, sowie der engen Kooperation mit renommierten Industriepartnern. Der Bereich Entrepreneurship stellt mit zahlreichen erfolgreichen Unternehmensgründungen ehemaliger Studenten und Mitarbeiter eine wichtige Säule des CDTM dar. Die Forschung konzentriert sich auf Fragen der wirtschaftlichen Relevanz neuartiger Technologien innerhalb des TIME-Sektors (Telekommunikation, Informationstechnologie, Medien und Entertainment). Das CDTM-Board besteht aus jeweils fünf Professoren der LMU und der TUM. Es werden derzeit 10 wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt. Das Programm wird jedes Jahr von ca. 40 Studenten abgeschlossen.
Weitere Informationen: www.cdtm.de

Über die Fakultät für Betriebswirtschaft
Die Fakultät für Betriebswirtschaft ist eine der 18 Fakultäten der LMU und deckt mit ihren 19 Professuren die wesentlichen Felder der modernen Betriebswirtschaftslehre ab. Die Fakultät bietet ein umfassendes und sowohl theoretisch fundiertes als auch praxisnahes Lehrangebot, ist in der Forschung international sichtbar und verfügt über eine moderne Infrastruktur sowie sehr gute Kontakte in die Praxis. Mehr Informationen finden Sie unter www.bwl.lmu.de

Über die Ludwig-Maximilians-Universität München
In 18 Fakultäten forschen und lehren rund 650 Professorinnen und Professoren sowie etwa 2.500 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bieten ein breites und ausdifferenziertes Spektrum aller Gebiete des Wissens von Geistes- und Kultur- über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften. Dieses Angebot nutzen zurzeit rund 44.000 Studierende, davon rund 18 Prozent aus dem Ausland.

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