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ICJA Freiwilligenaustausch weltweit

Institution

ICJA Freiwilligenaustausch wird weltweit 70 Jahre alt


21. Mai 2019, 10:01
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Berlin, Mai 2019 - Im Jahr 2019 wird der ICJA Freiwilligenaustausch weltweit 70 Jahre alt und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die vom Engagement für Frieden und internationale Verständigung vieler tausender von Freiwilligen erzählt. Vier Programmtage mit Veranstaltungen für Mitglieder, Mitarbeitende und Freunde des Vereins am Pfingstwochenende (7. bis 10. Juni) bilden das Highlight der Feierlichkeiten in der Bauhaus-Stadt Dessau.

ICJA Freiwilligenaustausch wird weltweit 70 Jahre alt

1949 entwickelte die Church of the Brethren und ihr Gründervater John Eberly ein Lernprogramm für junge Deutsche aus der BRD. Zwei unterschiedliche Interessen standen am Anfang des Jugendprogramms mit den USA. Nach Beendigung des II. Weltkrieges und Niederschlagung des Nazi-Regimes durch die Alliierten machte es sich das US-State-Department zum Ziel, jungen Deutschen eine neue Weltanschauung zu vermitteln und so zur demokratischen Entwicklung in Deutschland beizutragen. John Eberly wiederum sah im Schüleraustausch ein Lernprogramm für Frieden, Versöhnung, Ökumene und internationale Verständigung aus christlicher Perspektive.

Es entstand ein bilaterales Schulprogramm für Schülerinnen und Schüler aus der BRD und den USA. In den 60er Jahren nahmen auch Länder des Südens am Austausch teil und der Entwicklungsgedanke gewann an Bedeutung. In den 1970er-Jahren fand ein Ausbau der Projekteinsatzstellen und des Bildungsprogramms statt. Die kritische Auseinandersetzung mit sozialen, politischen und ökonomischen Gegensätzen wurde gefördert. In den 1980er-Jahren wurden neben entwicklungspolitischen Inhalten verstärkt umweltpolitische, Gender- und Deutsch-Deutsche Fragestellungen in der Arbeit aufgegriffen. Die 1990er-Jahre waren vom Nord-Süd-Austausch geprägt. Ende des Jahrzehnts war der ICJA eine Organisation für internationale Freiwilligendiensteinsätze geworden. Damit einher ging der Ausbau der Föderation ICYE (International Cultural Youth Exchange) auf bis zu 34 Länder.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden zusätzlich zum "klassischen" ICJA-Freiwilligendienst auch ein Dienst im Ausland als Zivildienstersatz (bis zur Abschaffung des Wehrdienstes 2011), Internationale Freiwilligendienste für alle Lebensphasen und ein Europäischer Freiwilligendienst angeboten. Ab 2008 entstanden neue internationale Jugendfreiwilligendienste (weltwärts, IJFD, weltwärts Süd-Nord). In seiner Bildungsarbeit fand ab 2014 eine Erweiterung auf europäische Förderprogramme statt, die den Austausch gerade innerhalb Europas intensivierten. Als Reaktion auf die Flüchtlingskrise führte der Verein 2015 einen Freiwilligendienst von Geflüchteten in Berliner und Brandenburger Einsatzstellen ein.

Die Geschichte des ICJA Freiwilligenaustausch weltweit zeugt davon, dass ein von Ehrenamtlichen getragener Verein, über die Jahrzehnte hinweg jung und wandelbar bleiben kann. Er reagierte auf gesellschaftliche Entwicklungen und bot jeweils zeitgemäße Möglichkeiten zum Engagement. Als Bildungsträger mit einem weiten Netz an zuverlässigen Partnern weltweit möchte er auch heute noch auf die wichtigen Themen der Globalisierungsentwicklung aufmerksam machen: Europa als Friedensprojekt, Nord-Süd-Gefälle, Frieden, Flucht und Asyl, Anti-Rassismus, interkulturelle Kompetenz und Nachhaltigkeit.

Für Fotos, Interviews oder weitere Fragen:
Dr. Andrea Schwieger Hiepko, @email, 030 200071623
Umfassende Daten und Informationen zum Herausgeber auf www.icja.de

Kontakt
Andrea Schwieger Hiepko
030 200071623