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Deutschlands grösste Baustelle – Das passiert gerade auf dem Grossflughafen Berlin Brandenburg International


18. August 2011, 15:27
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Eigentlich fehlen nur noch die Flugzeuge. Ein Jahr vor der Eröffnung des früher kurz BBI, jetzt BER genannten Flughafens sieht die einstige Riesenbaustelle, auf der sich zeitweise 30 Kräne gleichzeitig drehten, aus der Ferne schon so aus, als könnte der Erstflug morgen stattfinden. Doch erst am 3.Juni 2012 werden die Tore des BER geöffnet. Bis dahin muss – auch wenn es auf den ersten Blick nicht mehr so aussieht – noch so manche Schraube festgezogen werden. 4.000 Bauarbeiter, Ingenieure, Architekten und Planer sind derzeit damit beschäftigt, BER fertigzustellen. Die besondere Herausforderung: Die Arbeiter müssen mit vielen Tätigkeiten bereits im Herbst fertig sein, damit die Probeläufe starten können.

FAKTEN ZUM BER:

•In der ersten Ausbaustufe können bis zu 27 Millionen Passagiere pro Jahr in die Luft gehen.
•Die Airlines: airberlin, Lufthansa und easyJet werden die Großen Drei am BER. airberlin ist schon jetzt mit einem Marktanteil von 30 Prozent in Berlin die größte Fluggesellschaft und plant ab BER-Eröffnung viele weitere Nonstop-Ziele. Auch Lufthansa will seinen Flugverkehr über Berlin mit dem BER ausweiten. Und easyJet? Die britische Fluggsellschaft küsste 2004 mit Germanwings den Flughafen Schönefeld wach und wird der deutschen Hauptstadt auch auf dem BER treu bleiben.
•Die „alten“ Flughäfen Schönefeld und Tegel: Am 2. Juni 2012 abends werden die letzten Passagiere in Tegel und dem alten Schönefelder Terminal einchecken. Danach soll auf dem Gelände des Flughafens Tegel ein Industrie- und Gewerbepark für grüne Technologien entstehen. Das alte Schönefelder Terminal wird übergangsweise von der Bundesregierung genutzt.
•Durch die Schließung der innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof werden Berliner und Brandenburger massiv vom Fluglärm entlastet. Im Jahr 2004 waren bei einem Fluggastaufkommen von 15 Millionen Passagieren tagsüber 225.800 Menschen in der Region von einem Dauerschallpegel von 55 dBA betroffen. Im Jahr 2023 werden es bei doppelt so vielen Passagieren lediglich 59.600 sein.

UND DAS IST SCHON FERTIG:

Die neue Abfertigungshalle steht schon. Hinter den Scheiben wird gerade der Innenausbau fortgesetzt. 1.500 Bauarbeiter sind damit beschäftigt den 120.000 Quadratmeter großen Fußboden aus Jura-Marmorfliesen zu verlegen.
Am 715 Meter langen Hauptpier sind die 16 Fluggastbrücken bereits angebaut, 15 davon sind doppelstöckig. Am Hauptpier sollen die Maschinen von großen Linienfluggesellschaften abgefertigt werden. Der Südpier ist 350 Meter lang und hat neun Fluggastbrücken. Hier werden Fluggäste von airberlin oder einem ihrer Partnerunternehmen von „oneworld“ andocken. Auch hier steigen die Fluggäste direkt vom Terminal ins Flugzeug ein. Am 350 Meter langen Nordpier werden Billigflieger wie easyJet beheimatet sein. Hier fehlen die Brücken. Heißt: Von den zwölf Walk-Boarding-Positionen werden die Fluggäste per Bus zum Flugzeug.gebracht. Das spart den Billig-Airlines Geld.

Die Befeuerung der Südbahn (die Lichtsignale, die den Piloten zur Navigation der Flugzeuge dienen) wurde bereits erfolgreich getestet. Im Probebetrieb befindet sich bereits die Gepäcksortieranlage unter dem Terminal. Bis zu 15.000 Koffer sollen hier stündlich kontrolliert und sortiert werden. Auch das eigene, gasbetriebene Blockheizkraftwerk wurde bereits ans Netz genommen. Es erzeugt für das 2.000 Fußballfelder große Areal die Energie für Strom, Wärme und Kälte. So gut wie fertig sind die beiden Start- und Landebahnen sowie die Rollwege und Flugzeug-Abstellflächen. Sensoren in den Bahnen werden den Fluglotsen die genaue Positionierung der Maschinen anzeigen.
Der 72 Meter hohe Tower ragt bereits als neues Wahrzeichen in den Himmel. Allein er kostete 37 Millionen Euro. Dort wird im Inneren gerade die Technik für die Fluglotsen eingebaut.

DAS IST NOCH IM AUFBAU:

An den acht „Check-In-Inseln“ mit insgesamt 94 Schaltern wird noch gebohrt, geschraubt und installiert. Bis November soll auch hier alles betriebsbereit sein. Dann startet der Probebetrieb. Ab April 2013 wird diese Zahl aufgestockt auf zehn Check-In-Inseln mit 118 Schaltern. Demnächst startet der Aufbau der 30 Sicherheitskontroll-Linien im Terminal. Hier können auch die von der EU vorgeschriebenen, neuartigen Flüssigkeitsscanner untergebracht werden. Voll im Gange sind noch die Bauarbeiten am „Marktplatz“. Hier sollen 150 Geschäfte den Fluggästen ein wahres Shopping-Paradies eröffnen.
Schon um einiges weiter sind die Arbeiter unterhalb des Airports im Flughafenbahnhof. Direkt unter dem Terminal befindet sich hier ein 405 Meter langer und 60 Meter breiter sechsgleisiger Bahnhof. Im Bau befindet sich derzeit der Hangar für die Wartungen von airberlin- und Germania-Maschinen. Über 100 Techniker sollen hier in Zukunft Flugzeuge reparieren und kontrollieren. Auch die Lufthansa wird sich am BER einen eigenen Hangar errichten. Die Kräne und Bohrmaschinen sind jetzt vor das Terminal gezogen, in die Airport-City. Hier entstehen ein Vier- Sterne-Hotel, vier Parkhäuser, ein Mietwagencenter sowie ein großes Bürogebäude.

DER UMZUG:

Am 3. Juni 2012 sollen in nur einer Nacht die alten Flughäfen in Schönefeld und Tegel geschlossen und der neue Flughafen BER ans Netz gehen. Eine gewaltige logistische Aufgabe. Bereits seit über einem Jahr arbeitet ein Inbetriebnahme-Team aus München an den Planungen, damit auch jeder Koffer am richtigen Ausgabeband landet und jeder Passagier sein passendes Gate findet. Der größte Umzug, den Deutschland je gesehen hat, wird bis ins kleinste Detail geplant und im Basis-Probebetrieb ab November 2011 getestet.

DRITTE STARTBAHN FÜR MÜNCHEN!

Der Flughafen München ist nicht nur im Qualitätsurteil von zehn Millionen Passagieren Europas Nummer 1. Er zählt auch längst zu den führenden Luftverkehrsknoten, rangiert europaweit auf Platz 7 und ist in Deutschland unangefochten nach Frankfurt auf Platz 2. Doch wenn München diese herausragende Stellung wahren will, braucht München eine dritte Startbahn. Denn es wird eng
auf dem Münchner Flughafen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1992 hat sich die Zahl der Passagiere nahezu verdreifacht. Auf den beiden Start- und Landebahnen kommt es regelmäßig zu Engpässen. Maximal 90 Flugbewegungen pro Stunde können durchgeführt werden. Eine dritte Start- und Landebahn würde diese bestehenden Kapazitätsprobleme lösen. Sie würde Platz schaffen und esermöglichen, dass künftig 120 Flugzeuge pro Stunde starten und landen könnten. Nur eine dritte Startbahn könnte das stetige Verkehrswachstum - für das Jahr 2025 werden über 58 Millionen Fluggäste erwartet - auffangen. Hinzu kommt: Der Flughafen München ist ein wichtiger deutscher Beschäftigungsmotor. Heute arbeiten dort rund 30.000 Mitarbeiter in etwa 550 verschiedenen Firmen. Mit jedem Arbeitsplatz am Flughafen entstehen 1,8 weitere Arbeitsplätze außerhalb des Flughafens. Statistisch betrachtet sind bislang mit jeder Million zusätzlicher Passagiere mehr als 900 Arbeitsplätze entstanden. Das für den Flughafen München prognostizierte Verkehrswachstum wird also in Zukunft für Tausende neuer Arbeitsplätze sorgen.

Deshalb spricht sich Mobil in Deutschland mit dem Flughafen München klar für eine dritte Startbahn aus. Denn ohne Mobilität keine Arbeitsplätze. Ohne Mobilität kein Wohlstand. Ohne Mobilität kein gesundes Deutschland.

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