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Einheitsdienst reduziert den Verkehr nicht


24. September 2019, 07:47
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Die Anzahl der versendeten Pakete steigt in Deutschland jedes Jahr. Das letzte Wegstück beim Transport der Ware zur Haustüre des Kunden erzeugt dabei die größten Kosten. Lösungen für die letzte Meile werden jetzt wieder diskutiert.

Einheitsdienst reduziert den Verkehr nicht

Die deutsche Kurier-, Express- und Paket-(KEP-)Branche wird immer wichtiger. Besonders in den Innenstädten sind KEP-Dienste, die in der zweiten Reihe oder auf dem Fahrradstreifen parken, ein vertrauter Anblick. Seit 2010 ist die Anzahl der versendeten Pakete in Deutschland 2010 kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es 3,52 Milliarden. Immer mehr Städte arbeiten deshalb an Konzepten, um das Verkehrsaufkommen durch Lieferverkehre zu reduzieren.

Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) hat das Thema mit seiner Studie „Quantitative Untersuchung der konsolidierten Zustellung auf der letzten Meile am Beispiel zweier KEP-Unternehmen in den Städten Nürnberg und München“ genauer untersucht. Resultat der Studie: Das Bündeln von Sendungen für bestimmte Gebiete reduziert das Verkehrsaufkommen in den Innenstädten nicht und generiert zudem zusätzliche Verkehre auf der vorletzten Meile. Das liege beispielsweise daran, dass Sendungen zu dem Depot eines Wettbewerbers gefahren werden müssen, um von dort zugestellt zu werden.
Untersucht wurden reale Daten von zwei KEP-Unternehmen an drei Tagen mit unterschiedlichem Sendungsaufkommen. Die Städte Nürnberg und München wurden als Beispiele gewählt, weil die Depots der Dienstleister in Nürnberg günstig für eine Konsolidierung liegen und in München nicht. So konnte man beide Szenarien genauer analysieren.

Paketshops werden wichtiger

Paketzusteller Hermes ist von den Ergebnissen der Untersuchung wenig überrascht. „Alle Marktteilnehmer sind schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen daran interessiert, ihre Fahrzeuge bestmöglich auszulasten“, sagt eine Hermes-Sprecherin. Wettbewerber DPD vertritt eine ähnliche Auffassung. „Der Einheitsdienst würdekein Problem lösen, sondern neue Probleme schaffen“, sagt ein Sprecher des Unternehmens. Hermes sieht deutlich mehr Potenzial beim Einrichten von Ladezonen für Lieferfahrzeuge. Besonders sinnvoll seien ausgewiesene Haltemöglichkeiten in der Nähe von Paketshops. Dabei sei die gebündelte Lieferung an eben solche Paketshops schon heute „in puncto Nachhaltigkeit und Effizienz deutlich sinnvoller, als für jedes Paket eine Haustür anzusteuern. Auch DPD sieht die wachsende Bedeutung von Paketshops. „Diese Alternativen bündeln Paketmengen höchst effizient, reduzieren Verkehre und sind somit deutlich umweltfreundlicher als die Haustürzustellung“, so der Sprecher.

„Die eigentliche tourenplanerische Restriktion auf der letzten Meile ist die Arbeitszeit des Zustellers und nicht die Auslastung der Fahrzeuge in Gewicht oder Volumen“, schreibt der BIEK in seinem Positionspapier. Durch die Konsolidierung würden Tourenlängen und Stoppdistanzen kürzer, was die Arbeitsbelastung des Zustellers weiter erhöhen würde. Schlussendlich müsste das durch längere Arbeitszeiten oder zusätzliches Personal abgefangen werden – was die Anzahl der KEP-Fahrzeuge in Innenstädten wieder erhöhen würde.
Für eine nachhaltige Stadtlogistik seien daher andere Konzepte zielführender als das Konzept der konsolidierten Zustellung. Die Interaktion mit den Empfängern, Routenoptimierung, Ladezonen, Arbeitsplatzbelieferung, Mikro-Depots und Lastenräder, anbieterübergreifende Paketstationen, Paketshops und optimierte Verpackungen garantierten eine effiziente und bürokratiearme Zustellung“, so der BIEK.

ÜBER UNS
Die HDS International Group ist eines der europaweit größten Beratungsunternehmen für Logistikkosten-Management mit Standorten in Braunschweig, Wien, Moskau, Vadodara (Indien) und Cherson (Ukraine). HDS ist Marktführer in den Bereichen Logistikcontrolling und automatisierte Rechnungsprüfung/Gutschriftsverfahren für Logistikdienstleistungen. Seit über 14 Jahren ist die HDS International Group für ihre Kunden tätig. Wir verbessern logistische Prozesse, senken die Transportkosten und geben unseren Kunden eine transparente Sicht auf ihre Logistikkosten. In diesen erfolgreichen Jahren haben wir mehr als 1.000 Projekte begleitet – und verhandeln jährlich mehr als 1 Milliarde Euro Frachtaufkommen.
Die Ziele einer Projektarbeit reichen von Kosteneinsparung, Prozessverbesserungen, Transparenz in den logistischen Abläufen bis hin zu der Arbeitsentlastung im Bereich Controlling und Rechnungsprüfung. Die HDS besteht aus mehr als 100 spezialisierten Fachkräften mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Logistik.

HDS International Group 2019: Bild ©Pixabay

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