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Vom Steigbaum zur DIN 18065 – Die Geschichte der Treppe


13. Oktober 2015, 17:30
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Von Anbeginn seines Seins eroberte der Mensch die Welt. Zuweilen auch im wortwörtlichen Sinn: Stufe für Stufe. Dass die Treppe eine kultivierte Konstruktion voller Geschichte ist, sieht man ihr nur in den seltensten Fällen an. Von der Steinzeit, über das Mittelalter bis in die heutige Zeit entwickelten sich Treppensysteme stetig weiter. Moderne Treppen haben nichts von ihrer Funktionalität verloren, Aspekte wie Komfort und Gestaltung aber gewinnen zunehmend an Bedeutung: „Ob klassische Eleganz, Landhaus, Avantgarde oder Purismus – Treppen sind wie Möbelstücke immer auch ein Ausdruck der Individualität und Persönlichkeit“, erläutert der Treppenexperte Magnus Schöb, Geschäftsleiter des Marktführers Fuchs-Treppen. Treppen im Wandel der Zeit – eine kleine Treppengeschichte:

Vom Steigbaum zur DIN 18065 – Die Geschichte der Treppe

Früh übt sich

Bereits auf urzeitlichen Siedlungsplätzen lässt sich nachweisen, dass sich unsere Vorfahren einfache Treppensysteme zum Vorteil machten. Stufenartige Einkerbungen in Baumstämmen, sogenannte „Steigbäume“, belegen den Ideenreichtum der Primaten, Höhenunterschiede ihres Lebensraums zu überwinden. In Minen und Höhlen stiegen sie zunächst mehr hinab, denn hinauf. Ihre Treppen-Prototypen hatten gegenüber Leitern den Vorteil, dass die Hände zum Tragen von Gütern frei zu nutzen waren. Göbekli Tepe, eine prähistorische Ausgrabungsstätte im Südosten der Türkei, bezeugt die erste hochkulturelle Nutzung von Treppen. Bereits 10.000 Jahre v. Chr. waren stufenartige Aufstiege hier Grundelemente der steinzeitlichen Bebauung. Während sie an dieser Stelle noch vordergründig im Wohnraum zum Einsatz kamen, wurden Treppen in der Antike bereits als fester Bestandteil repräsentativer Bauten, als Verbindung zwischen Himmel und Erde, ins Stadtbild integriert. Imposante Bauwerke jener Zeit, wie das antike Theater von Delphi oder das Kolosseum in Rom wären ohne ihre eindrucksvollen Treppensysteme nur ein Schatten ihrer selbst.

Trickreich bis pompös: Treppen zwischen Mittelalter und Barock

Als im Mittelalter die mehrgeschossige Bebauung vermehrt Einzug hielt, diente die Treppe zunehmend ihrem praktischen Zweck, häusliche Höhenunterschiede zu überwinden. Aber auch die Vielfalt ihrer Nutzungsmöglichkeiten wurde in dieser Epoche weiterentwickelt. In Wendeltreppen etwa breitete sich Feuer langsamer aus. In Burgfrieden jener Zeit führen sie stets rechtsherum empor. Diese Konstruktion diente der effektiveren Verteidigung des Gebäudes. Der von unten aufsteigende Angreifer konnte mit seinem Schwert so schlechter ausholen, als der verteidigende Burgherr. Ein wirksames Detail, das den praktischen Nutzen der Treppen des Mittelalters veranschaulicht. Im Barock hingegen kam dem Treppenbau wieder repräsentative Bedeutung zu. Sowohl im privaten, als auch im öffentlichen Raum bestanden Treppen dieser Epoche zumeist aus mehreren Treppenläufen, wurden also in Teilabschnitte mit dazwischenliegenden Absätzen gegliedert. Treppenhäuser in Theatern, Rathäusern und Schlössern oder öffentliche Treppenanlagen wurden prunkvoll gestaltet und überdauern in dieser Form bis heute. Berühmtestes Beispiel einer solchen barocken Anlage ist die Spanische Treppe in Rom.

Funktionalität und Design als Gebote der Neuzeit

Standen solch monumentale Treppenanlagen stets im Zeichen von Pracht und Prunk, entwickelte sich auch der praktische Nutzen der Höhenüberwindung weiter. In der Moderne bekam die „Stiege“, wie man in Österreich sagt, schließlich Konkurrenz. Der Aufzug hielt Einzug. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Barrierefreiheit zeigt er heute in nahezu allen größeren Gebäuden Präsenz. Verdrängen jedoch konnte er die Stufen nicht. Kaum ein Haushalt kommt ohne Treppen aus. Zweckmäßigkeit allein genügt dabei aber nicht mehr. Die modernen Treppen sind ästhetische Einzelstücke, bieten Komfort und Design, das auf die persönlichen Vorlieben abgestimmt ist. Wer sich heute für den Bau einer Treppe entscheidet, erwartet eine sorgfältige Beratung, individuelle Fertigung nach Maß und die fachgerechte Montage seiner Wunschtreppe. Bei führenden Unternehmen wie Fuchs-Treppen erhalten Bauherren alle diese Leistungen komplett aus einer Hand, wodurch ein reibungsloser Bauablauf gewährleistet ist.

Regeln und Maße der Gegenwart

Die Ansprüche an den modernen Treppenbau sind gewachsen. Historische Treppen, wie die repräsentativen Stiegen des Barock oder die steinernen Treppen des Mittelalters sind in ihrer Nutzung wenig komfortabel. Die heutzutage in DIN 18065 definierte „Schrittmaßregel“, die das optimale Steigungsverhältnis aus Steigungswinkel und Schrittlänge berechnet, soll einen bequemen Aufstieg ermöglichen. Die Experten von Fuchs-Treppen erklären hierzu: „Gemäß der Schrittmaßregel sind für eine komfortable Wohnungstreppe eine Steigung von 18 Zentimetern und eine Stufentiefe (Auftritt) von 27 Zentimetern ideal. Die Sicherheit sollte bei der Treppenplanung stets oberste Priorität haben. Beim Angebot für eine Treppe ist daher darauf zu achten, dass alle Regeln gemäß DIN und Landesbauordnungen beachtet werden.

Foto: Fuchs-Treppen

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