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Mobil in Deutschland e.V.

Unternehmen

Der große Mietwagenvergleich für 2013


18. Januar 2013, 10:38
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Europcar, Sixt, Hertz & Co. – welcher Anbieter bringt mich am besten ans Ziel?

Wissen Sie noch letztes Weihnachten? Die Pakete sind geschnürt und die ganze Familie inklusive Schnuffi und Wuffi wollen frisch gestriegelt und frisiert los zu Oma, Opa, Tante und Onkel? Dann nichts wie los... Doch was tun, wenn der eigene Wagen bei diesen Reisedimensionen aus allen Nähten platzt? Wenn das Flugzeug bei so viel Gepäck und Anhang die Mitnahme verweigert, die Bahn rund um die Feiertage zu über-füllt und zu wenig flexibel ist, und wenn Carsharing vor allem bei längerer Mietdauer den Geldbeutel sprengt? Wie wär‘s dann mit einem Mietwagen? Eigentlich keine schlechte Idee. Denn dieser kommt fast noch feiertagstauglicher daher wie Sie selbst. Die angebotenen Fahrzeuge sind nicht älter als sechs Monate, außen und innen blitzeblank geputzt, perfekt gewartet, bereift, aufgetankt und sogar das Spritzwasser mit Anti-Frostschutzmittel befüllt. Ein Mietwagen bietet vollen Service, doch zu welchem Preis und mit welchem Kleingedruckten? Mobil in Deutschland e.V., Deutschlands neuer Automobilclub, hat den großen Mietwagenportale-Vergleich gemacht.

Und so haben wir getestet: Als Vermieter wählten wir keine Meta-Suchmaschinen oder Broker, sondern klickten uns durch die großen deutschen Mietwagenanbieter Avis, Budget, Rent a Car, Europcar, Hertz, Sixt und Terstappen.

Um das Unternehmen besser eingrenzen zu können, interessierten uns die Anzahl der Stationen in Deutschland und im Ausland sowie die Flottengröße in Deutschland.

Weitere Fragen lauteten: Wie viel kostet die Hotline und ist sie rund um die Uhr besetzt? Wie viele Schritte braucht es bis zum Abschluss einer Buchung im Internet? Welche Extrakosten kommen noch obendrauf? Wie viel kostet etwa eine Winterbereifung? Wie viel ein Kindersitz, ein Navigationssystem und der Zusatzfahrer? Ist eine Stornierung und Umbuchung möglich und wie viel kostet diese? Wie viel Aufpreis wird für eine Einwegmiete verlangt?

Da letztendlich bei der Wahl eines Mietwagenanbieters jedoch der Preis entscheidet, stellten wir mehrere Probebuchungen an. So buchten wir einen Kleinwagen (z.B. VW Polo), einen Mittelklasse-Kombi (z.B. VW Passat Variant) und einen Transporter (z.B. Mercedes Sprinter). Als Vergleichszeiträume wählten wir 24 Stunden (von Dienstag 9.00 Uhr bis Mittwoch 9.00 Uhr) sowie ein Wochenende (von Freitag 18.00 Uhr bis Montag 9.00 Uhr).

Und zu diesem Ergebnis kamen wir:
Sieger wurde Avis, Platz 2 belegt Europcar und dritter wird Terstappen, gefolgt von Budget, Sixt und CC Rent A Car sowie Hertz.
Dieses Ergebnis setzt sich aus folgenden Kriterien zusammen, die wir nach dem Schulnotensystem bewertet haben. Note 1 bekam demnach der mit dem besten, Note 6 der Anbieter mit dem schlechtesten Ergebnis.

Mit 579 Stationen in Deutschland ist Europcar am besten in diesem Land vertreten. Sixt zählt 500 Stationen, Avis 344, Hertz 300. Neben diesen großen vier Mietwagenanbietern stehen Interessenten auch noch 116 Budget-Stationen, 100 CC Rent A Car-Stationen sowie 31 Terstappen-Stationen zur Auswahl.
Und wie schaut es weltweit aus? Im Ausland hat CC Rent A Car gar keine Stationen. Terstappen kooperiert weltweit als Masterlizenz-Nehmer mit Dollar-Thrifty und greift damit auf 1500 Auslands-Stationen zurück. 1300 eigene Stationen im Ausland hat Sixt, Budget sogar 3900, Avis 5200, Hertz 8650 und Europcar sagen-hafte rund 10 000 Stationen.

Die Flottengröße eines Mietwagen-Anbieters gibt Auskunft über die tatsächliche Verfügbarkeit eines Fahrzeuges sowie über die Vielfalt der angebotenen Fahrzeug-Typen. Also: Gibt es neben dem kleinen Straßenflitzer bei dem Anbieter auch einen Familien-Van oder einen Transporter für den nächsten Umzug? Und bekomme ich auch in der „Hochsaison“ einen Wagen? Die größten Flotten haben Europcar und Sixt mit jeweils rund 40.000 Fahrzeugen. Avis gibt eine Flottengröße von rund 22.000 und Hertz von 21.000 an. Mit Note 5 bewerteten wir in dieser Kategorie die kleineren Anbieter wie Budget mit rund 7.500 Fahrzeugen und CC Rent A Car sowie Terstappen mit jeweils 4.000.

Über die Servicequalität eines Mietwagenanbieters sagt u.a. die Hotline einiges aus. Hier bewerteten wir sowohl die Kosten der Hotline (eine kostenfreie 0800-Nummer wurde natürlich mit einer Note 1 belohnt) als auch die Erreichbarkeit der Hotline-Mitarbeiter (war eine Nummer rund um die Uhr besetzt, gab das die Bestnote). Terstappen glänzt hier mit der einzig kostenfreien Hotline und damit der besten Bewertung. Note 2 errangen Avis, Europcar und Sixt, da deren Hotline 24 Stunden am Tag erreichbar ist. Note 3 teilen sich in dieser Kategorie Hertz, Budget und CC Rent A Car.

Bei unseren Probebuchungen verglichen wir die Preise und notierten, ob bei diesem Angebot alle Kilometer inklusive sind, und falls nicht, wie teuer die Zusatz-Kilometer sind. Gebucht haben wir am 9. und 10. November 2012. Als Ausgangs- und Zielstadt wählten wir München. Mit einer Ausnahme: Da CC Rent A Car keine Station in München hat, wählten wir ab/nach Frankfurt bzw. Darmstadt. Als Zeitraum wählten wir für die 24-Stunden-Buchung den 4. auf den 5. Dezember (9 Uhr morgens bis 9 Uhr morgens am nächsten Tag). Für die Wochenend-Buchung reservierten wir ein Auto vom 7.12. um 18 Uhr bis 10.12. um 9 Uhr morgens.

Und so setzt sich die Preisbewertung bei den Probebuchungen zusammen:
In der Kategorie „Kleinwagen für 24 Stunden“ (hier buchten wir einen VW Golf Probe) bot CC Rent A Car den günstigsten Preis. Kaum Unterschiede in der Preisgestaltung hatten Budget, Europcar, Sixt und Terstappen. Das teuerste Angebot kam von Hertz und Avis. Alle Kilometer waren lediglich bei Avis, Europcar und Terstappen inklusive.

Den günstigsten „Kleinwagen fürs Wochenende“ bot Budget an. Hier muss man jedoch beachten, dass nur 750 km inklusive sind, jeder Zusatz-Kilometer dann 0,17 Euro pro Kilometer ins Gewicht fallen. Inklusiv-Kilometer bekommt man bei einer Wochenendmiete nur bei Avis und Terstappen.

Auch in der Kategorie „Mittelklasse-Kombi für 24 Stunden“ (hier buchten wir einen VW Passat Variant Probe) bot Budget den besten Preis an. Die zweitbesten Preise bieten hier Europcar, Sixt und Terstappen. Im Gegensatz zu Budget fallen hier auch keine weiteren Kosten für Kilometer an. Will man den „Mittelklasse-Kombi“ für ein ganzes Wochenende buchen, kommt man preislich gesehen bei Budget und Hertz am günstigsten weg.

Als letzte Probebuchung verglichen wir die Preise für einen Transporter (hier wählten wir einen kleinen Mercedes Benz Sprinter). Beim 24-Stunden-Preis erhält Budget Note 1, Avis Note 2, Note 3 teilen sich Hertz und Sixt. Bei einer Wochenend-Buchung ist Terstappen mit Abstand der günstigste Anbieter. Übrigens: Bucht man einen Transporter, werden bei jedem Anbieter noch Kilometer-Kosten fällig.

Wie übersichtlich ist eine Internetseite und wie viele Schritte braucht man, um einen Buchung im Netz abzuschließen? Diese Fragen beantwortet uns die Kategorie „Internet - Buchungsschritte“. Die wenigsten Schritte braucht man bei Europcar und Terstappen.

Als letzte Kategorien wollten wir bei unserem Mietwagenvergleich wissen: Welche Zusatzkosten fallen bei einer Autobuchung an? Hierbei interessierten uns die Kosten für Winterreifen. Diese sind erfreulicherweise bei allen Mietwagenanbietern in den Wintermonaten inklusive – außer bei CC Rent A Car und bei Terstappen.

Die Kosten für einen Kindersitz (hier schneidet CC Rent A Car am besten ab), ein Navigationssystem (toll: bei CC Rent A Car ist das inklusive!) und einen Zusatzfahrer (hier verlangt Avis den höchsten Aufpreis) variieren stark. Ein Vergleich lohnt sich hier auf jeden Fall.
Eine Umbuchung und Stornierung ist bei den meisten Mietwagenanbietern bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Aufpreis möglich.
Die Kosten für die Einwegmiete belaufen sich meist auf eine Pauschale in Höhe von 15 Euro. Bei CC Rent A Car ist die Einwegmiete sogar kostenfrei möglich.
Der Mietwagenvergleich von Mobil in Deutschland zeigt, dass sich ein Vergleich unterschiedlicher Mietwagenanbieter vor einer Buchung lohnt. Und zwar nicht nur beim Preis, sondern auch bei Extrakosten wie Zusatz-Kilometer und Zusatzfahrer.

Dr. Michael Haberland und Ralf Baumeister von Mobil in Deutschland e.V. kommen daher zu folgendem Resultat:

„Carsharing ist schwer in Mode, doch vor allem bei einer längeren Anmietung und größeren Strecken ist diese Form der Anmietung oft zu teuer. Daher lohnt es sich ganz traditionell ein Mietauto zu buchen. Ein Mietauto ist vor allem bei mehreren Mitfahrern günstiger als Bahn und Flugzeug. Außerdem hat man damit die größtmögliche Flexibilität, kann mehrere Verwandte „abklappern“ und direkt von A nach B reisen, ohne auf Anschlussverkehrsmittel angewiesen zu sein. Noch ein Buchungstipp: Erkundigen Sie sich unbedingt, wie hoch Ihre Selbstbeteiligung im Schadensfall ist. Viele Autovermieter bieten gegen einen geringen Auf-preis eine Reduzierung dieser auf null Euro an. Ein kleines Extra, das sich manchmal richtig groß lohnt. Nun aber eine gute Fahrt mit einem schönen Mietwagen!“

Den Mietwagenvergleich gibt es für alle Autofahrer ab sofort kostenlos zum Download unter www.mobil.org

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