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Fachpressekonferenz K 2013 am 25. und 26. Juni in Ludwigshafen: Immer mehr Branchen nutzen Elastocoat


08. Juli 2013, 11:18
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Polyurea-Beschichtungssystem mit vielen neuen Einsatzmöglichkeiten

Ausführungen von Dr. Marcus Leberfinger
Polyurethan-Elastomere
BASF Polyurethanes GmbH, Lemförde

Dächer sollen in erster Linie dicht sein. Jedoch kommt es vor allem bei Flachdächern oft zu Leckagen und eindringender Feuchtigkeit. Bislang eingesetzte Systeme auf Basis von Kunststoff- und Bitumenbahnen sind an den Schweißnähten anfällig, vor allem in Bereichen komplizierter Dachgeometrien. Bei tiefen Temperaturen drohen zusätzlich Versprödungen, die oft dazu führen, dass Betonrisse nicht ausreichend überbrückt werden. Die BASF kann für solche Anwendungen mit Elastocoat® ein Beschichtungssystem anbieten, das für fugenlose Dichtigkeit sorgt und auf zunehmendes Interesse stößt: Die Schutzschicht auf Polyureabasis wird im Sprühprozess aufgebracht und reagiert als Endlosmembran aus, so dass es weder Nähte noch Fugen gibt.

Hält auf fast jedem Untergrund und ist leicht zu verarbeiten
Seit einigen Jahren ist die BASF mit Elastocoat bereits auf dem Markt. Die erste klassische Verwendung war die Versiegelung der Ladeflächen von Pick-up-Trucks in den Vereinigten Staaten. Die Flächen wurden mit dem Kunststoff besprüht und waren danach wasserdicht und schmutzabweisend. Doch Elastocoat ist noch deutlich vielseitiger und erobert deshalb immer neue Anwendungsbereiche. Es lässt sich auf verschiedenen Untergrundmaterialien wie Beton, Metall, Holz und Kunststoff einsetzen. Durch die Sprühapplikation ist die Verarbeitung besonders unkompliziert. Auch das 1:1-Mischungsverhältnis der beiden Reaktivkomponenten ist einfach und baustellentauglich.

Das Material hat darüber hinaus noch weitere Eigenschaften: Es bietet eine hohe Verarbeitungstoleranz bei niedrigen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sowie eine gute Betonrissüberbrückung bis zu zehn Millimetern. Außerdem verfügt es über außerordentliche mechanische und chemische Stabilität, ist alterungsbeständig und hat eine starke Haftung.

Für Industrieflächen und imposante Bauwerke
Inzwischen hat das Beschichtungssystem eine ganze Reihe von neuen Einsatzgebieten gefunden. Im Baubereich wird das BASF-Material zur Beschichtung von Betonflächen verwendet. Schadhafte Abdichtungen lassen Feuchtigkeit ins Dach eindringen, was verheerende Konsequenzen haben kann: Betonkorrosion, langfristige Schwächung der Statik von Gebäuden sowie Folgeschäden im Inneren von Bauwerken bis hin zu massiver Schimmelbildung. Gegen solche Szenarien hilft Elastocoat zuverlässig und dauerhaft. Als flüssige Folie schmiegt sich das Beschichtungssystem selbst an komplizierte Oberflächengeometrien wie Dachanschlüsse, Lichtkuppeln oder Schächte von Klimaanlagen an und dichtet auch vertikale Flächen naht- und fugenlos ab. Dank der extrem schnellen Aushärtung, auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, sind die versiegelten Flächen bereits nach einer Stunde belastbar. Insbesondere große Industrieflächen können als Neubau oder bei der Sanierung im Sprühprozess mit Elastocoat schnell, effizient und dauerhaft versiegelt werden.

Zwei imposante Anwendungsbeispiele finden sich in Astana, der neu entstehenden Hauptstadt der Republik Kasachstan: Hier wurde die größte Moschee Zentralasiens errichtet. Das Bauwerk der Superlative, deren Haupthalle allein 5.000 Menschen beherbergen kann, verfügt über eine zentrale Kuppel von 40 Metern Höhe und vier Minarette. Kuppeln und Dächer wurden mit einer Elastocoat-Beschichtung versehen, die Extremtemperaturen von bis zu minus 50°C widersteht. Eine ganz ähnliche Lösung wurde auch für das Dach des Stadions in Astana gewählt, das sich öffnen lässt. Die neue Arena mit 10.000 Quadratmetern Fläche bietet Platz für 30.000 Besucher. Die beiden außergewöhnlichen Bauobjekte belegen, dass Elastocoat-Beschichtungen selbst unter extremen Witterungsbedingungen stabil bleiben und deshalb immer weitere Anwendungen ermöglichen.

Schutz für Parkdecks und Tanktassen
Das gilt zum Beispiel auch für mehrstöckige Parkhäuser, im Regelfall Konstruktionen aus Beton und Stahl. Hier gilt es besonders
beim obersten, meist unbedachten Deck, einen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit für jahrzehntelange Nutzung zu gewährleisten. Anderenfalls könnte Betonkorrosion das Bauwerk empfindlich schwächen und seine Lebenszeit verkürzen. Hier kann Elastocoat dauerhaft Abhilfe schaffen; denn die Beschichtung hält auch der hohen Belastung durch den PKW-Verkehr problemlos stand. Eine weitere Anwendung betrifft die BASF als einen der großen Chemieanlagenbauer unmittelbar selbst. So befinden sich Tanks für verschiedenste flüssige Produkte in Rückhaltebecken, in sogenannten Tanktassen, die meist aus Beton bestehen und die Kontamination von Boden und Grundwasser durch Leckagen verhindern. Da diese Flächen bei austretenden Chemikalien aber selbst gefährdet sind, müssen sie versiegelt werden. Hier bietet das BASF-System ebenfalls eine effektive Lösung.

Ganz spezielle Anforderungen für einen wirksamen Umweltschutz bestehen auch bei Tankstellen. Hier ist es besonders wichtig, dass Kraftstoff und Schmiermittel nicht in den Boden einsickern. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem Beschädigungen an der elastischen Fugenmasse und Risse in den Betonplatten die Hauptursache für das Eindringen von Schadstoffen in das Erdreich sind. Die BASF hat für solche Fälle ein System entwickelt, das aus mehreren Schichten aufgebaut ist. Auf den sorgfältig vorbereiteten Boden wird eine zwei Millimeter dicke Elastocoat-Beschichtung im Sprühprozess aufgebracht. Sie wird anschließend mit einer sogenannten aliphatischen Polyurea-Schlussbeschichtung versiegelt, die eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen Kraftstoffe aufweist.

Sichert Ladegut und stoppt Betonkorrosion
Elastocoat hat noch einen weiteren positiven Effekt: Es wirkt rutschhemmend auf Ladeböden von LKWs. Eine sonst gesetzlich erforderliche zusätzliche Transportsicherung ist daher nicht nötig. Ursache ist die besonders starke Haftreibung von Elastocoat, die das Verrutschen von Stückgut beim Transport verhindert. Je höher diese Haftreibung, desto weniger notwendig ist es, Paletten oder Fässer vor dem Verrutschen zu sichern. Das spart Zeit und Geld. LKW- und Aufliegerhersteller setzen das System bereits erfolgreich ein. Einen besonderen Härtefall stellen Biogasanlagen und Abwasserschächte dar. Hier führt biogene Schwefelsäure, die durch spezielle Bakterien (Thiobacillus) gebildet wird, sehr schnell zu erheblicher Betonkorrosion. Es entstehen Risse und dadurch undichte Oberflächen. Elastocoat stoppt den aggressiven Säurefraß durch eine nahtlos aufgesprühte Sperrschicht.

Stärker als Stahl
In Erz-, Gold- und Diamantminen sowie in Steinbrüchen strapazieren Stöße, Schläge und Abrasion von Schüttgütern die Stahloberflächen. Elastocoat-Beschichtungen dämpfen den Aufschlag des Schüttguts auf die Oberfläche und schützen sie, auch durch ihre hohe Weiterreißfestigkeit und die guten Abriebwerte, vor Zerstörung. Auf diese Weise kann eine Kunststoffbeschichtung sogar Stahl schützen, seine Lebensdauer erhöhen sowie für eine höhere Produktivität und für reduzierte Wartungskosten sorgen. Beim Bergbau in Südafrika ist das BASF-System bereits im Einsatz.

Das System Polyurea hat wichtige Zulassungen und Zertifizierungen erhalten, weitere sind bereits auf den Weg gebracht. Die BASF bietet ihren Kunden umfassende Beratung bei der sachgerechten Verarbeitung, so dass verschiedenste Kundenbranchen die Vorteile des vielseitigen Materials rund um das Thema Abdichtung von Fugen und Rissen leicht nutzen können.

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